Israel mit dem Auto auf eigene Faust erkunden – eine Rundreise ist die zweifellos schönste und spannendste Art das heilige Land kennenzulernen. Der kleine Staat hat es aber nicht nur geografisch in sich. Welche Route ist die beste? Sollte man das Westjordanland meiden? Ist der Golan gefährlich? Wie lange braucht man bis zum Roten Meer? Unsere Tipps für 2 Wochen Israel.
Inhaltsverzeichnis:
Routenvorschlag mit Tipps für 1-2 Wochen
See Genezareth – Tiberias – Nazareth
Über Haifa nach Tel Aviv und Jaffa
Durch die Negev Wüste zum Roten Meer
Zum Schluss das Beste: Jerusalem
Routenvorschlag mit Tipps für 1-2 Wochen:
Bei einem Roadtrip liegt die Kunst immer darin, auch einmal etwas wegzulassen. Das fällt in einem faszinierendem Land wie Israel sehr schwer. Wir lassen uns mit dieser entspannten Route Zeit, in das Land einzutauchen.
Golan

Die Ruinen der Geisterstadt Yahudia im Golan
Die Golan-Höhen im Norden sind vom Flughafen Ben Gurion mit dem Mietwagen in knapp zweieinhalb Stunden zu erreichen. Ein perfekter Startpunkt. Die Bungalows im Kfar Blum Kibbuz liegen in einem wunderschönen Olivenhain.
Die Landschaft ist hier im Kontrast zum Rest des Landes grün und fruchtbar. Das berühmteste Weinbauangebiet Israels liegt zwischen Olivenhainen, tiefen Schluchten, Wasserfällen, der Jordan-Quelle und alten römische Ruinen. Hier an der Grenze zu Syrien bestimmen aber auch Stacheldraht und Bunker die Landschaft.
Für uns war der Golan ein perfekter Start mit Abstrichen. Man merkt, dass die Menschen hier immer aufmerksam sind. Wir sind nachts bei fernem Maschinengewehrfeuer eingeschlafen…
See Genezareth – Tiberias

Ein Ausflugsschiff auf dem See Genezereth
Den See Genezareth erreicht man in einer Autostunde Richtung Süden. Der See spielt in fast jeder Geschichte des Neuen Testaments eine tragende Rolle. Daher sind hier entsprechend viele Pilgerreisende unterwegs. Die Strände sind vergleichsweise mittelmäßig. Am Roten, Toten und Mittelmeer sind die Strände um vieles schöner.
Tiberias ist quasi die inoffizielle Hauptstadt der Region. Wir haben die Stadt leider etwas schmuddelig erlebt, sehr untypisch für Israel. Am Ufer kann man aber sehr stimmungsvoll den „Petrusfisch“ essen, den es nur hier gibt.
Für die Rundreise braucht man eigentlich daher nicht mehr als eine Übernachtung einplanen. Von hier aus ist Nazareth oder das Jordan-Tal in jeweils einer halben Stunde erreichbar. Beides durchaus interessant, aber für einen ganzen Tag nicht erschöpfend.
Über Haifa nach Tel Aviv und Jaffa

Das Kloster Stella Maris an der Westgrenze des Berges Carmel, hoch über Haifa.
Über einen Abstecher ins schöne Haifa – perfekt auch als Zwischenstopp in Kombination mit dem Carmel National Park – ist man in ca. drei Stunden in Tel Aviv.
In Israel ist vom Freitag Abend bis Samstag Shabbat. Das ganze Land macht dann Pause, Einkaufen und Ausgehen sind passé. Einzige Ausnahme: Tel Aviv. Es macht also Sinn, den Stopp in Tel Aviv auf diese Tage zu legen. Ganz Israel fährt gefühlt am Freitag dorthin. Party!
Durch die Negev Wüste zum Roten Meer

In der ganzen Negev Wüste sind Nomaden zu Hause
Nach ein paar aufregenden Tagen in der Partyhochburg Tel Aviv geht es weiter Richtung Süden. Wir tauchen in die sagenumwobene Negev Wüste ein. Fremd und lebensfeindlich ist es hier, aber bei weitem nicht menschenleer.
Mitten drin: das Städtchen Mitzpe Ramon mit dem bizarren Krater Machtesch Ramon. Ein beeindruckender und schöner Ort für eine Stoppover-Übernachtung.
Rotes Meer mit Eilat

Wie eine Fata Morgana taucht das Rote Meer in der Wüste auf
Jetzt wird es richtig exotisch: Baden im indischen Ozean mit Blick auf den Golf von Akaba nach Jordanien, Ägypten und Saudi Arabien. Schnorcheln im Coral Beach Nature Reserve. Mindestens drei Übernachtungen einplanen!
Übernachtungs-Tipp: Die Hotels in Eilat sind naturgemäß auf Massentourismus eingestellt. Abends wird lange gefeiert. Wer es ruhiger mag, wohnt im Kibbutz Eilot, einige Minuten entfernt.
Totes Meer und Massada

Die antike Festung Massada hoch über dem Toten Meer
Wieder geht es durch die Wüste, diesmal Richtung En Gedi am Toten Meer. Unterwegs passieren wir die antike Festung Massada. Mit der Seilbahn geht es 600 Meter hoch mit spektakulärem Blick über das Tote Meer.
Weiter Richtung Ein Gedi und die Hotelbunker unterwegs unbedingt rechts liegen lassen. Wir übernachten im phantastischen, wenn auch etwas teureren Kibbuz. Das Ressort liegt direkt am paradisisch schönen En Gedi Naturreservat mit seinen Wasserfällen in den judäischen Bergen.
Zum Schluss das Beste: Jerusalem

Die Grabeskirche in Jerusalem
Ein Gedi ist nur 80 Kilometer von Jerusalem entfernt, doch man muss die A90 und A1 durch die Westbank nehmen. Das ist aber völlig problemlos und gehört zum Alltag der Israelis. Wer im Westjordanland reisen will, muss dies vorher mit seinem Mietwagenanbieter abstimmen. Die Zone A ist tabu.
Nirgends leben die Weltreligionen so dicht beieinander wie in Jerusalem. Für die faszinierende Stadt benötigt man mindestens 2 Tage.
Achtung! Dies sind rein persönliche Tipps für eine relaxte Rundreise, wir übernehmen keine Garantie! Bei einer Reise in den Golan sollte man sich momentan vorab unbedingt informieren.
Mehr Israel:
Hier geht es zu unserem Reisebericht Israel
Silvester in Tel Aviv – unsere Erfahrungen und Tipps: Ausgehen, Wetter, Übernachten, Partys
Fotos: The Golden Gecko, leehuzysberg, Josh Appel
Schreibe einen Kommentar