Wandern in Südfrankreich – die Regionen in der Übersicht: Schroffe Felsen, zerklüftete Steilküsten, unberührte Schluchten, tosende Flüsse. Südfrankreich bietet unerwartet viele erstklassige Wandergebiete, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Landschaften voller Gegensätze eröffnen uns eine französische Welt aus Farben, Düften und Meer.  Als Zugabe gibt es urige Dörfer, mondäne Badeorte, Lavendelfelder, schicke Yachthäfen, fantastische Nationalparks, die besten Weine und die leckerste Küche der Welt.

Südfranzösische Wandergebiete in der Übersicht

Wandern in Südfrankreich: Wild, romantisch, dramatisch – eine der vielen Schluchten des Chassezac in den Cevennen

Wir haben die Qual der Wahl:  Mystische Wälder, schroffe Felsen und tosende Flüsse in den  Cevennen und der Ardèche. Lavendelfelder, sandfarbene Bilderbuchdörfer und wilde Schluchten in der Provence. Dramatisch einsame Felslandschaften mitten im Trubel der mondänen Cote d’Azur. Und Korsika! Mit den Calanches und dem alpinen Inselinneren schon fast ein Wander-Kontinent im Taschenformat.

Auch wenn wir schon viele Wandergebiete in Südfrankreich kennen, bleiben immer noch einige weiße Flecken auf unserer Liste:

Der Cirque de Gavarnie in den einsamen Pyrenäen mit den Gavarnie-Fällen, die 400 Meter tief die senkrechte Felswand hinabstürzen.
Oder die idyllische Wildnis der Hochalpen im Nationalpark Mercantour nicht einmal eine Stunde von Monte Carlo entfernt. Diese Übersicht der Wanderregionen in Südfrankreich ist sozusagen permanent in Arbeit…

↑ nach oben

Die Provence – Wandern im Licht des Midi

Wandern in Südfrankreich - Blick nach dem Aufstieg: Gordes in der Provence
Wandern in der Provence – Blick nach dem Aufstieg: Gordes, eines des schönsten Dörfer des Luberon

So unterschiedlich die Wanderregionen der Provence auch sind, der Duft von Rosmarin, Lavendel und wildem Thymian begleitet uns auf jeder Tour. Die Provence ist sehr weitläufig und die einzelnen Wandergebiete zwar immer spektakulär, aber auch recht übersichtlich. Zwei oder drei Standorte in den verschiedenen Wander-Regionen sollte man daher einplanen.

 

  • Der Luberon
Wandern in Südfrankreich - Gorges du Regalon im Luberon

Durch die enge Schlucht des Gorges de Régalon im Grand Luberon

Die Region ist das bildgewordene Klischee Südfrankreichs: Weinberge, Lavendelfelder, Pinien und Säulenzypressen bestimmen die Landschaft. Boulespieler auf platanengesäumten Plätzen in urigen, sandfarbenen Dörfern.

Das größte Wandergebiet hier ist das fast unbesiedelte Luberon-Gebirgsmassiv, das der Region dem Namen verlieh.

Die besten Wandertouren der Region sind unbestritten die Rundtour durch die enge, dunkle Schlucht des Gorges du Regalon und durch die Forêt de Cèdres , dem schönsten Zedernwald Europas bei Lacoste im “petit Luberon”.  

Das Highlight der Region sind aber vor allem die faszinierend ursprünglichen Dörfer des Luberon mit so klangvollen Namen wie Roussillon, Gordes oder Lourmarin. Hier kann man wunderbar nach einer anstrengenden Tour in einem der charmanten Cafés unter Platanen einkehren und hemmungslos dem Savoir-vivre frönen.

→ Alle Infos und Tipps zum Luberon, Wanderrouten und die schönsten Dörfer findet Ihr hier

↑ nach oben

  • Canyon du Verdon
wandergebiete-suedfrankreich-die-verdonschlucht

Abstieg in die Verdonschlucht

Die Verdonschlucht ist einer der Klassiker unter den Wandergebieten Südfrankreichs.

Der Verdon leuchtet in einzigartigem karibischem Türkis in der 20 Kilometer langen Schlucht zwischen Castellane und dem Lac de Sainte-Croix.

Blickt man von der berühmten Panoramastraße Route des Cretes in den gewaltigen Canyon, kann man sich kaum vorstellen, dass dort unten ein Wanderweg verläuft.

Wandern Südfrankreich - Verdonschlucht - Karte

Der Grand Canyon du Verdon im Département Alpes-de-Haute-Provence

Genau genommen sind es sogar noch mehr. Doch der bekannteste und auch härteste ist ohne Zweifel der Sentier Martel. Die Tour ist leider kein Rundweg und in der Hochsaison an den nicht so anspruchsvollen Passagen oft sehr überlaufen.

Eine schöne Alternative ist der Rundkurs des  Sentier des Pêcheurs, über den Col de l’Olivier zu den Wasserfällen Cascades de Saint-Maurin hinunter an den Verdon.

wandern-sued-frankreich-verdon-schlucht-strand

Die traumhaften Strände am Verdon erreicht man nur auf abenteuerlichen Wanderwegen.

Die meisten Besucher bleiben nur eine Nacht, der Canyon lässt sich gut mit den Wanderungen im Luberon kombinieren.

 

→ Hier findet Ihr alle Infos zum Gorges du Verdon:  Wandertouren, Campingplätze, Strände, Bootfahren und die Route des Cretes.

↑ nach oben

Die Cote d’Azur – La Mediteranèe!

Wandern Calanques und  Cote Bleue

Im Rausch der Farben: in den Calanques und an der Cote Bleue reiht sich eine traumhafte Bucht an die andere…

Wandern an der schönsten Küste der Welt! Kaum zu glauben, dass es an der vom Tourismus so hart geprägten französischen Riviera noch einsame Wanderparadiese und sogar spektakuläre Naturparks zu entdecken gibt.

Der große Vorteil liegt auf der Hand: Am Tag kraxeln wir über  steilen Klippen und durch wilde Felslandschaften. Am Abend geniessen wir den Sundowner mit Blick auf luxuriöse Yachten und lassen uns in das unvergleichlich mondäne Lebensgefühl der Cote d’Azur fallen.

↑ nach oben

  • Das Esterel-Gebirge
esterel gebirge st-raphael-klippen

Dramatische Ausblicke am Cap Estérel

Jeder, der jemals die französische Riviera befahren hat, kennt das rote Gebirge an der Cote d’Azur. Wie eine Fata Morgana erhebt sich plötzlich die dramatische Felslandschaft einsam aus dem Häusermeer der unzähligen Badeorte.

Die Corniche d’Or, die phantastische Küstenstraße durch das Esterel-Massif, schlängelt sich eng an den zerklüfteten, glutroten Felsen über dem Meer.

Diese seltsame Landschaft ist ein einzigartiges Naturparadies und steht unter strengem Schutz. Dies ist leider auch ein kleiner Nachteil für uns Wanderer. Die Wanderwege sind perfekt markiert, doch im Sommer oft gesperrt. Es herrscht dann stets große Brandgefahr. Große Abenteuer sucht man hier vergebens.

Esterel-Gebirge: Felsenfenster am Cap Esterel

Ein charakteristisches Felsenfenster im Kletter-Paradies des Cap Estérel

Und doch sollte man sich eine Tour über das Cap du Dramont mit den schwer zugänglichen, aber fast menschenleeren Stränden nicht entgehen lassen. Die Felslandschaft aus giftig rot-orangen Porphyr, gespickt mit knorrigen Eichen und duftenden Pinien, hat eine ganz besondere Faszination.

→ Hier findet Ihr alle Infos zum Massif de l’Esterel mit allen Wandertouren und Stränden.

↑ nach oben

  • Die Calanques 
Küstenwandern Calanques

Schwindelerregende Küstenwanderung an den Fjorden der Calanques

Östlich von Marseille bis Cassis breitet sich eine der schönsten Wander-Landschaften Frankreichs aus: die Calanques. Einer der spektakulärsten Wanderwege Südfrankreichs schlängelt sich hier über die Fjorde aus blendend weißem Kalkstein und schneeweißen Buchten mit glasklarem, azurblauem Wasser. Strahlender haben wir Südfrankreich noch nirgendwo gesehen.

Durch die höchste Steilküste Europas führt ein umfangreiches und gut ausgeschildertes Wanderwegenetz, allen voran der GR 98. Die Touren sind zwar offiziell als mittelschwer eingestuft. Wir haben das Terrain allerdings sehr schroff, steil und bei heißem Wetter unglaublich schweißtreibend, aber immer mit grandiosen Ausblicken erlebt.

Der größte Vorteil: die Calanques beginnen direkt vor den Toren Marseilles. Eine unschlagbare Kombination: wilde, ungebändigte Landschaft mit einer mitunter nicht minder wilden legendären Hafenstadt in Zartrosa. Grandios!

Calaques wandern Château d'If

Das Château d’If auf der ehemaligen Gefängnisinsel vor Marseille

Ein großer Nachteil: die spektakulärsten Wanderwege sind im Sommer aufgrund der Brandgefahr streng limitiert und oft komplett gesperrt. Auf der Website des Office de Tourisme Marseille kann man sich vorab über die aktuelle Situation informieren.

Zudem ist das „Massif des Calanques“ mittlerweile bei den outdoorbegeisterten Franzosen so beliebt, dass man sich auf den beliebtesten Wegen gegenseitig auf die Füße tritt.

↑ nach oben

  • Die Côte Bleue
Südfrankreich Wandern: lestaque Niolon an der Cote Bleue

Blick auf Marseille vom lestaque Niolon an der Cote Bleue

Doch es gibt eine nicht minder großartige Alternative. Die Côte Bleue beginnt direkt am westlichen Ende Marseilles. Ein alter Zollpfad, der Sentier des Douaniersverläuft durch das schroffe, blendend weiße Küstengebirge bis an den Strand bei Martigues. Der Höhepunkt ist zweifellos der Blick auf das hell strahlende Marseille wenn man die gleichnamige Bucht erreicht.

Hier gibt es eine Übersichtskarte der Wanderwege in den Calanques und der Côte Bleue.

↑ nach oben

Cevennen und Ardèche – Sauvage!

Cevennen Wandern Südfrankreich
Wanderung durch die Wildnis der Cevennen

Wilder haben wir Frankreich nie erlebt. Mystische Wälder, wilden Schluchten und tosende Flüsse. Geografisch gehören die bekanntesten Wander-Regionen der Ardèche zum Nationalpark der Cevennen. Doch unterschiedlicher könnten die beiden Landschaften nicht sein.

Chassezac - Cevennen - Wandern und Flussbaden

Wild Swimming im Chassezac

Schroffe Schieferfelsen, dunkle Wälder und rustikale, mittelalterliche Dörfer in den rauen Cevennen. Nur eine kurze Autofahrt über steile Serpentinen entfernt: die mediterrane Ardèche mit ihren hellen Felsen, duftenden Pinien und provenzalisch anmutenden Dörfern.

wandern-cevennen-suedfrankreich

Mystische Wälder in den Cevennen

Auf beiden Seiten der Cevennen aber gilt: Die wilden Schluchten sind perfekt, um eine schweißtreibende Wander- oder Kletterpartie mit einem Sprung ins extrem kühle Nass zu verbinden. Wild swimming France!

→ Hier geht es zu unseren Tipps für die Cevennen: Wandertouren durch die Schluchten, Baden in der Ardèche und Chassezac. Restaurants, Touren, Unterkünfte und die schönsten Dörfer.

→ Die raue Natur der Cevennen sollte man nicht unterschätzen – eine letzte Wildnis in Westeuropa und Rückzugsort für viele Aussteiger, Alt- und Neo-Hippies. Hier geht es zu unserem Erfahrungsbericht in den Cevennen.

↑ nach oben

Korsika – der Duft der wilden Insel

Piana auf Korsika: unbewohnte Halbinseln und Buchten
Wild und unbewohnt – die Halbinseln und Buchten um Piana

Wandern auf Korsika: kaum eine Mittelmeerinsel ist so vielfältig wie Korsika. Die recht große Insel ist fast ein Kontinent im Miniaturformat.

Die Ostküste mit ihren langen Sandstränden ist ein Familienparadies. Der Süden besticht mit seiner blendend weißen Kalksteinküste. Im Westen fallen die glutroten Felsen der Calanches schroff ins Meer. Und das Inselinnere durchziehen alpine Gebirgsketten bis zum Monte Cinto auf 2.700 Metern Höhe. Ein Wander-Eldorado!

Eine der schönsten Wandergebiete Kosikas: das rote Felsenmeer der Calanches

Eine der schönsten Wandergebiete Kosikas: das rote Felsenmeer der Calanches

Kastanien, Myrte, Rosmarin, Wacholder, Lavendel. Auch wenn wir auf unseren Touren die undurchdringliche Macchia, die ein Großteil der Insel bedeckt, verflucht haben. Es ist dieser betörende Duft, der Korsika so unvergleichlich und unwiderstehlich macht.

Korsika Karte: Route Rundreise

Hier geht es zu unseren Korsika-Tipps: die schönsten Orte, die besten Wandertouren, Camping und Strände der so unterschiedlichen Regionen.

→ Als wir nach unserer ersten Wanderung schweißüberströmt und mit zerrissenem Outfit im Tal der Goloschlucht ins Gras fallen, ist uns klar: die wilde Landschaft Korsikas sollte man nicht unterschätzen – und auch nicht Ihre betörende Schönheit. Hier geht es zu unserem Reisebericht.

↑ nach oben

Mehr Wandern:

Südschweden vom Feinsten: Die Halbinsel Skåne ist mit ihrer 400 Kilometer langen Küste und ihren phantastischen Natur- und Nationalparks ein schwedischer Sommer-Ferien-Traum!

Im Winter an den Comer See? Die im Sommer überrannten Orte sind im Winter fast menschenleer. Viele Hotels und Restaurants sind geschlossen. Das mediterrane Mikro-Klima, die elegante Rivera und unglaublich schöne Wanderungen machen den See im Winter trotzdem zu einem Geheim-Tipp.

Roadtrips:

Im Hinterland kann man mit ein wenig Glück noch das Andalusien finden, in das sich schon Hemingway so heiß verliebt hat. Rau, wild und immer ein bisschen anarchistisch. Tipps und Infos: Unterkunft, Essen, Strände, Wandertipps und alle Highlights.

Ein Roadtrip ist die zweifellos schönste und spannendste Art das heilige Land kennenzulernen. Der kleine Staat hat es aber nicht nur geografisch in sich. Welche Route ist die beste? Sollte man das Westjordanland meiden? Ist der Golan gefährlich? Wie lange braucht man bis zum Roten Meer? Unsere Tipps für 2 Wochen Israel.

Grand Canyon, Monument Valley, Route 66 – für viele die Sehnsuchtsziele auf einem Roadtrip durch den Südwesten der USA. Und ohne Zweifel gigantische und überwältigende Naturspektakel. Und wie vermutet sind sie meist grauenhaft überlaufen und zu Tode fotografiert. Hier geht es zu den besten Alternativen

↑ nach oben

Fotos: The Golden Gecko, Nath77, orythys, louik83